Am Sonntag, 26. Februar 2023 fand wieder einmal – nach den Corona-Pandemie-Jahren – ein Bürgerempfang der Gemeinde Wolpertswende statt. Zum 6. Bürgerempfang hatte die Gemeinde eingeladen. Bürgermeister Daniel Steiner konnte dabei rund 160 Gäste in der Turn- und Festhalle in Mochenwangen begrüßen.
Die Junge Kantorei der Mädchenkantorei und der Chorknaben mit den Chorleiterinnen Kunigunde Schmid und Judith Karle sowie Antje Stuberg am Klavier hatte den Bürgerempfang musikalisch eingeleitet. Zum Bürgerempfang konnte Bürgermeister Steiner einige Ehrengäste begrüßen: Darunter den Bundestagsabgeordneten Axel Müller und den Landtagabgeordneten August Schuler. Daniel Steiner begrüßte auch die Bürgermeisterkollegen Günter A. Binder aus Baienfurt, Manuela Hugger aus Berg sowie Oliver Spieß aus Fronreute.
In seiner Rede ging Bürgermeister Steiner auf die vergangenen Jahre und hielt zugleich Ausblick auf das Jahr 2023.
Nach wie vor verzeichnet die Gemeinde eine aktuell gute Einwohnerentwicklung. Mit Stand zum 31. Dezember 2022 hat die Gemeinde 4.196 Einwohner. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies 60 Einwohner mehr. Seit 2014 zeichnet sich dieser klare Aufwärtstrend bei den Einwohnerzahlen ab. Das liegt vor allem auch an der steigenden Geburtenrate sowie am positiven Saldo zwischen Zuzügen und Wegzügen.

Rückblick Corona-Pandemie
Bürgermeister Steiner ließ die vergangenen Jahre mit den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie Revue passieren. Die ständig ändernden Corona-Verordnung und die oft unklare Regelungssituation waren gerade auch für die Gemeindeverwaltung herausfordernd und kräftezehrend. Nicht immer seien alle Maßnahmen und Einschränkungen nachvollziehbar gewesen. Er dankte dabei auch allen Gemeinderäten, dass sie bei allen Einschränkungen weiterhin kommunalpolitische Verantwortung übernommen hätten und regelmäßig Gemeinderatssitzungen abgehalten und für die Gemeinde wichtige Entscheidungen getroffen werden konnten.

Erweiterung Kinderhaus Kleine Strolche
Mit dem Grundsatzbeschluss im April 2019 ist die Erweiterung des Kinderhauses um zwei weitere Gruppen im ersten „Corona-Jahr“ 2020 über die Bühne gegangen. Der Einzug von zwei weiteren Gruppen erfolgte im Herbst 2020. Das Kinderhaus Kleine Strolche ist nun mit sieben Betreuungsgruppen, über 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und über 120 Kindern auch am „Ausbauende“.

Mobilfunkmast Wolpertswende
Nach den ursprünglichen Überlegungen aus dem Jahr 2017 bzw. 2018, einen neuen Mobilfunkmast in und für Wolpertswende errichten zu wollen, hatte die Deutsche Telekom zusammen mit der beauftragten und bauausführenden Firma Deutsche Funkturm GmbH eine Mobilfunkstandort inmitten von Wolpertswende auserkoren. Zunächst ging es um die Errichtung einer Mobilfunkanlage auf dem Dach des Rathauses. Nach Ablehnung und dem Vorschlag eines alternativen Standorts auf dem Dach des Bauhofs durch die Gemeinde hatte sich die Deutsche Telekom doch für den Standort Bauhof, allerdings mit einem 35 m hohen Mast, ausgesprochen. Seit Mitte September letzten Jahres ist der mehrheitliche Beschluss des Gemeinderats getroffen worden, den Mobilfunkmast grundsätzlich auf dem Gelände des Bauhofs errichten zu lassen. Der gesundheitliche Schutz spiegelt sich gerade in den Grenzwerten wider, die der Staat in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft festgelegt hat. Diese Grenzwerte werden in unserer Gemeinde wie auch überall andernorts in Deutschland eingehalten. Zugleich ist damit auch eine zukunftsgerichtete Versorgung mit Mobilfunk gewährleistet. Seit dem Beschluss ist allerdings nicht mehr wirklich viel geschehen: Wir warten noch auf die bauliche Abstimmung mit der Deutschen Funkturm GmbH, die den Mast mit 35 m Höhe planen soll.

Baugebiet „Am Brunnenweg“ in Mochenwangen
Im April 2020 hatte die Gemeinde die Erschließungsplanung für das rund 3 ha große Baugebiet am Brunnenweg in Mochenwangen beschlossen. Dann folgte im Sommer 2020 ein Normenkontrollantrag gegen den Bebauungsplan für das Baugebiet. Hintergrund war dabei, dass Anwohner, die aufgrund des Ausbaus des Brunnenwegs Erschließungsbeiträge zahlen müssen, gegen den Bebauungsplan Klage beim Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim eingelegt haben. Nach dem Stopp der Ausschreibung für die Erschließungsarbeiten folgten außergerichtliche Verhandlungsrunden mit den Anwohnern. Im vergangenen Jahr wurde eine Einigung erzielt, sodass der Normenkontrollantrag zurückgenommen wurde. Zuvor wurde der Bebauungsplan mit der Herausnahme von Längsstellplätzen entlang des Brunnenwegs nochmals geändert. Nach der Ausschreibung der Erschließungsarbeiten wird die daraus hervorgegangene Fa. Strabag die Arbeiten ab März beginnen. Es ist zuerst eine Sanierung der dortigen Altlastenfläche vorgesehen, ehe die eigentlichen Erschließungsarbeiten beginnen. Zugleich soll das Baugebiet mit seinen 34 Bauplätzen an das vorhandene Nahwärmenetz der Technischen Werken Schussental (TWS) und der Wärme der Biogasanlage Kögelhof angeschlossen werden. Auch die bereits vorhandenen Gebäude am Brunnenweg bekommen das Angebot eines Nahwärmeanschlusses. Mit der Vermarktung der Bauplätze soll im Sommer begonnen werden. Die genauen Verkaufspreise der Bauplätze müssen noch vor der Vermarktung im Gemeinderat beraten und festlegen.
Mit dem geplanten Ausbau des Nahwärmekonzepts hat sich die Gemeinde mit der Erstellung eines Quartierskonzepts Wärmeversorgung Mochenwangen zusammen mit der Energieagentur Ravensburg aufgemacht. Aufgrund personeller Engpässe kam die Energieagentur Ravensburg erst im Herbst des vergangenen Jahres zu den vorgesehenen Beratungsgesprächen mit Grundstückseigentümer, die Interesse an einer Umstellung ihrer Heizungsanlage haben. Der Zuspruch zu diesen Beratungsgesprächen ist so groß, dass sich die Beratungsgespräche bis März dieses Jahres ausgedehnt haben. Die Energieagentur Ravensburg erarbeitet daraus eine Wärmeversorgungskonzept, das für Mochenwangen angewandt werden und vorhandene, aber auch neue Wärmeversorgungsquellen berücksichtigen soll. Dies soll bis Mitte des Jahres vorgestellt werden.

Baugebiet „Unterwasser“ in Mochenwangen
Das Baugebiet „Unterwasser“ an der Fabrikstraße in Mochenwangen wurde in einem Änderungsverfahren des Bebauungsplanes zur Bebauung vorgesehen. Die Erschließung hatte 2020 begonnen. Die ursprünglich angedachte Wohnbebauung war wegen des „Mischgebiets“ dann doch nicht möglich, sodass es 2022 nochmals zu einer Planänderung kam. Nunmehr finden die Erschließung bzw. der Bau von weiteren Doppelhäusern statt. Entlang der Fabrikstraße ist noch eine Gewerbefläche gelegen. Die Gemeinde ist nicht Eigentümer der Grundstücksfläche. Die Kosten für die Bebauungsplanverfahren und die Erschließung trägt der private Vorhabenträger.

Baugebiet „Burggasse-Steigäcker“ in Wolpertswende
Anfänglich hatte die Gemeinde eine ca. 1 ha großes Baugebiet mit rund zwölf Einfamilienhäusern und drei Mehrfamilienhäusern an der Aulendorfer Straße in Wolpertswende geplant. Über die Planung einer guten Schmutz- und Regenwasserentwässerung für das Plangebiet wurde das Baugebiet um eine deutlich größere Fläche auf 4,3 ha Fläche erweitert. Der überwiegende Teil des dortigen Streuobstbestandes konnte erhalten werden und wird im nördlichen Bereich ergänzt und damit vergrößert. Der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan war am 13. Dezember 2021. Die Erschließungsarbeiten für die 46 Bauplätze haben im Frühjahr/ Sommer 2022 begonnen. Anfang Mai 2022 wurde ein Normenkontrollantrag gegen den Bebauungsplan beim Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg eingelegt. Die Erschließungsarbeiten waren wegen der zuvor ergangenen Auftragserteilung an Baufirma nicht mehr zu stoppen. Inzwischen liegt ein Verhandlungstermin beim Verwaltungsgerichtshof für den 14. Juni dieses Jahres vor. Die Erschließungsarbeiten sollen im April/ Mai dieses Jahres beendet sein. In diesem Zuge wurde ein neues, großes Regenrückhaltebecken erstellt und der Regenwasserkanal vom Baugebiet/ Ende Herrengasse bis zur Segelbacher Straße in Wolpertswende neu verlegt und ausgebaut. Es ist noch nicht absehbar, wann die Baugrundstücke verkauft werden können. Die Kosten der Erschließung von rund 2,2 Millionen Euro und des Bebauungsplanverfahrens können derzeit nicht über Erlöse durch Bauplatzverkäufen gedeckt werden können.

EDEKA und Seniorenwohnen Mochenwangen
Die Gemeinde hat im Juli 2020 mit dem Bebauungsplansverfahren „Lebensmittelmarkt und Seniorenwohnen Mochenwangen“ begonnen. Dabei soll ein neuer, größerer Lebensmittelmarkt in Mochenwangen für die Gesamtgemeinde und Wohnungen mit Serviceleistungen/ „Betreutes Wohnen“ an der Weingartener Straße entstehen. Im September 2021 hat ein EDEKA-Vertreter in öffentlicher Gemeinderatssitzung erklärt, dass der Lebensmittelmarkt von EDEKA betrieben werden soll und die Auflösung des bisherigen Lebensmittelmarkts „Nah und Gut“ in der Kirchstraße in Mochenwangen bedeute. Die Schussen-Apotheke soll ebenfalls dorthin verlagert werden. Für die Etablierung des EDEKA-Marktes muss eine Linksabbiegespur an der WEingartener Straße realisiert werden. Die Bushaltestelle „Jäger“ soll neu geplant, ein Gehweg zwischen dem Grundstück und Eisenbahnbrücke ausgebaut und die Radwegebeziehung zwischen Eisenbahnbrücke und Ortsausgang Mochenwangen verbessert werden. Ende November 2022 ist der städtebauliche Entwurf im Gemeinderat beschlossen worden. Das Bebauungsplanverfahren soll im ersten Halbjahr 2023 abgeschlossen werden. Anschließend erfolgt der Bau des Areals. Das Vorhaben ist privat und wird von den Vorhabenträgern Daniel Eberle und EDEKA getragen.

Grundstück ehemaliger Kindergarten „Haus Mariengart“ in Mochenwangen
Vor ungefähr acht Jahren hatte sich die Gemeinde zusammen mit der katholischen Kirchengemeinde Mochenwangen auf den Weg gemacht, „Betreutes Wohnen“ auf dem Grundstück des ehemaligen Kindergartens „Haus Mariengart“ zu etablieren. Das Grundstück ist im Eigentum der Diözese Rottenburg-Stuttgart und mit einem Erbbaurecht für katholische Kirchengemeinde Mochenwangen versehen. Bislang hat sich nicht weiteres mit der Diözese ergeben. Es liegt weiterhin in der Hand der Diözese Rottenburg-Stuttgart, was mit dem Grundstück geschieht.

Sanierung Friedhof Wolpertswende
Die Sanierung des Friedhofs Wolpertswende wurde 2020 mit der Sanierung der Wege, der Herstellung von barrierefreien Zugängen, einer Gräberordnung und dem Aufbau von alternativen Bestattungsformen (Urnenwand und Rasengräber) begonnen. Seit letztem Jahr steht auch die geplante Urnenwand. In den nächsten Monaten soll mit einer Segnung des Friedhofs ein Abschluss der Arbeiten erfolgen.

Friedhof Mochenwangen – Erweiterung Urnenwand
Auf dem Friedhof in Mochenwangen wurde die bestehende Urnenwand im vergangenen Jahr erweitert. Ganz grundsätzlich lässt sich gerade in Mochenwangen feststellen, dass die alternative Bestattungsformen im Vergleich zum klassischen Erdgrab inzwischen überwiegen.

Gemeinderat und Personal Gemeindeverwaltung
In den letzten Jahren standen wiederum einige personelle Veränderungen an.

Gemeinderat
Im Frühjahr 2021 fand ein Wechsel von Gemeinderat Christoph Weixler zu Gemeinderat Daniel Eberle statt. Gemeinderat Weixler hatte seinen Wohnsitz außerhalb der Gemeinde verlegt.

Gemeindeverwaltung
Kerstin Rupp aus Mochenwangen ist seit 2021 die ehrenamtliche Behindertenbeauftragte der Gemeinde. Sie freut sich auf Anfragen und Anregungen u.a. zu Fragen der Barrierefreiheit.
Mit Lea Kopittke gibt es seit Juni 2022 eine konkrete Ansprechpartnerin im Rathaus Wolpertswende für das Projekt „Solidarische Gemeinde Fronreute-Wolpertswende“, das von der Caritas Bodensee-Oberschwaben und in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Fronreute erfolgt. Lea Kopittke ist immer Mittwochvormittags im Rathaus Wolpertswende erreichbar. Sie ist über die Caritas Bodensee-Oberschwaben beschäftigt.
Seit 1. Mai 2022 ist Annika Steinhauser stellvertretende Hauptamtsleiterin mit den Aufgaben Standesamt, Friedhofsverwaltung und Ordnungsverwaltung (insbesondere Flüchtlingsunterbringung) und hat Aufgabenteile von Claudia Kruspel übernommen.
Zum 1. Juni 2022 hat Jürgen Högel als neuer Bauamtsleiter bei der Gemeindeverwaltung begonnen.
Bauhofleiter Florian Schabel und sein Stellvertreter Stefan König mit dem gesamten Bauhofteam arbeiten im Bereich Gebäudemanagement an der laufenden Unterhaltung der Gebäude und Einrichtungen der Gemeinde.
Nach sage und schreibe 49 Dienstjahren ist Claudia Kruspel als Urgestein der Gemeindeverwaltung zum 1. August 2022 mit einer großen Verabschiedung in den Ruhestand gegangen.
Seit 1. Oktober 2022 ist Louisa Rothenhäusler Nachfolgerin von Frau Kruspel. Sie arbeitet zu 50 Prozent im Vorzimmer des Bürgermeisters und ist immer vormittags zu erreichen.
Die Nachfolgerin der in Elternzeit befindlichen Kämmerin Janina von Bank und vorherige Kämmerin Jennifer Hauser ist nun auch wieder in Elternzeit. Zum 1. März 2023 hat nun Benjamin Czogalla die Geschicke der Kämmerei übernommen.
Bürgermeister Daniel Steiner bedankte sich bei bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihr Engagement und ihren Einsatz und vor allem, wenn Engpässe durch Umstellungen überbrückt werden müssen.
Ende 1. Teil des Berichts mit dem Rückblick. Es folgt ein weiterer Bericht in der nächsten Woche mit dem Ausblick auf die Themen des Jahres 2023.

Fotos: Peter Vakalis für die Gemeinde Wolpertswende